Huawei P8 Totale
Arbeitszimmer,  Produkttest

Huawei P8 Testbericht

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Gut eine Woche nachdem Huawei das neue P8 in London vorstellte, durften ausgesuchte Blogger und Tester einem Hands on P8 im Düsseldorfer Huawei Headquarter beiwohnen. Auch mir war das Glück hold und so durfte ich mich von der Qualität des P8 überzeugen und wurde Zeuge der berühmten chinesischen Gastfreundlichkeit. Zum Abschluss einer wirklich sehr schönen Veranstaltung wurde jedem Teilnehmer eine zweiwöchige Testphase vor dem großen Deutschlandstart Mitte Mai gewährt.
Gut eine Woche habe ich meinen Taiwaner schon in der Schublade versteckt. In dieser Zeit dient mir das P8 als persönlicher Assistent, Gedächtnisstütze und Kommunikationshub zur Außenwelt. Ob sich das P8 in diesen Rollen bewährt, soll der ausführliche Testbericht aufzeigen.

Huawei P8 verpackt

Die edle, in Schwarz gehaltene Verpackung des P8 zeigt, schon bevor man das Smartphone überhaupt in Händen hält, wie wichtig Huawei das Thema Design ist. Das fängt bei der angenehm texturierten Oberfläche an und setzt sich bis ins kleinste Detail der Verpackungsgestaltung fort. Hinter einem Deckel aus Kunststoff begrüßt einen das P8 gleich von seiner schönsten Seite. Der seitliche Einschub bringt aber nicht nur einen schönen Einblick. Ohne viel Fummelei wird das P8 aus seiner Box befreit. In zwei schwarzen Schachteln befinden sich die Bedienungsanleitung, ein Headset und ein flaches Netzteil mitsamt Micro USB-Kabel.

 Design – der erste Eindruck zählt

Wenn man ein Handy das erste Mal in der Hand hält, wird prüfend über alle Kanten gefahren. Man vergleicht mit anderen Geräten und jedes winzige Detail wird abgespeichert. Und spätestens seit The Big Bang Theory weiß jeder, welchen Hochgenuss es für einen Geek darstellt bei hochpreisigen Smartphones die Schutzfolien zu entfernen. Auch ich finde in Rajesh und Howard Seelenverwandte, wenn es um diese Themen geht. Und ich glaube, die beiden wären begeistert vom Design des P8.
Was als erstes ins Auge fällt ist, dass das P8 sehr flach ist. Mit winzigen 6,4 mm ist es sogar etwas flacher als die Platzhirsche von Samsung und Apple. Auch die verwendeten Materialien überzeugen. Metall Unibody, Gorilla Glas 3 und selbst die beiden dünnen Streifen weißen Kunststoffs fügen sich gut ins Gesamtbild ein.
Während ich mit dem Finger alle Kanten prüfe, entdecke ich auch sofort winzige Unebenheiten am Übergang von Display zu Gehäuse. Doch ich kann euch beruhigen, falscher Alarm. Ich habe die werkseitig aufgetragene Schutzfolie entdeckt. Am P8 gibt es keine störenden Ecken oder Kanten zu beanstanden. Sogar die Kamera ist plan verbaut. Trotz des 5,2 Zoll großen Displays wirkt das Handy nicht unnötig groß, denn der Rand fällt sehr schmal aus. Die erste Sichtung hat das P8 mit Bravur bestanden.

Technische Daten

  • Maße: 144,9 x 71,8 x 6,4 mm³
  • Masse: 144 g
  • Display: IPS-Display mit 13,2 cm (5,2 Zoll) Diagonale, Auflösung 1920 x 1080 Pixel
  • Kamera: 13 Megapixel, RGBW, OIS, Autofokus, Frontkamera 8 Megapixel Doppel-LED-Blitz (2-farbig), Videolicht
  • Betriebssystem: Android 5.0, EMUI 3.1
  • Prozessor: HiSilicon Kirin 930 Octa-Core, 4 x 2.0GHz , 4 x 1.5 GHz
  • GPU: Mali T628
  • Konnektivität: 2G (850/900/1800/1900 MHz) 3G (850/900/1700/1900/2100 MHz) DC-HSDPA+: 42 MBit/s, HSUPA: 5,76 MBit/s, 4G (800/1800/2100/2600 MHz und weitere), LTE Cat4: 150 MBit/s (Download), 50 Mbit/s (Upload)
  • WLAN: 802.11 b/g/n (2,4GHz), Hotspot, Wifi Direct
  • Bluetooth 4.1 (BLE support)
  • NFC
  • Speicher: Intern 3 GB RAM, 16 GB ROM, Extern microSD erweiterbar bis zu 128 GB
  • Akku: Li-Polymer 2.680 mAh, nicht austauschbar
  • Farben: Mystic Champagne, Titanium Grey

EMUI – Huaweis Android Interpretation

Bevor man nach dem ersten Start damit beginnt seine gewohnten Apps zu installieren, lohnt es einen Blick auf EMUI zu werfen. Hinter EMUI verbirgt sich die Benutzeroberfläche Emotion UI, welche auf dem P8 in Version 3.1 vorliegt. Zum einen unterscheidet sich deren Strukturierung vom gewohnten Stock Android und den Oberflächen von Samsung, Sony und Co. Das zeigt sich zum Beispiel im Fehlen eines App Drawers. Anfänglich störte ich mich an dessen Fehlen und auch daran, dass alle Apps auf dem Homescreen platziert werden. Doch EMUI bietet sehr viele elegante und intuitive Wege Apps zu sortieren, Ordner zu füllen und Struktur ins anfängliche Chaos zu zaubern.

Auf der anderen Seite sind bereits einige Apps vorinstalliert. Hierbei handelt es sich glücklicherweise zum größten Teil nicht um die typische Bloatware, die man schnellstmöglich wieder deaktivieren will, sondern um wirklich überzeugende Zusatzfeatures. Das fängt bei Standardanwendungen wie Spiegel, Taschenlampe und E-Mail an, geht aber noch viel weiter. Stromfressende Apps automatisch schließen, Benachrichtigungen gezielt steuern und Zugriffsbeschränkungen für WLAN-Hotspots und Mobile Daten sind nur einige Beispiele. Bei richtiger Konfiguration verlängert sich das Durchhaltevermögen von Akku und Datenflatrate entscheidend. Ich empfehle jedem sich zusätzlich PM Plus zu installieren. Der Permission Manager erweitert die vielfältigen Möglichkeiten um viele kleine Details, die dem Datenschutz zugutekommen und früher nur per Root zugänglich waren.

Einsteigermodus

Für Smartphone-Neulinge bietet das Huawai P8 eine separate Darstellungsoption. Die einfache Variante erinnert stark an Windows Phone und erleichtert den Einstieg sehr. Dennoch erreicht man alle Einstellungen gewohnt einfach und Anfängerfehler wie das versehentliche Löschen von Apps werden erschwert. Natürlich bringt solch ein Modus auch Einschränkungen mit sich. Und so ist die Verwendung von Widgets auf die zwei vorgefertigten für Wetter und Kalender eingeschränkt. Nach meinen Erfahrungen schränken sich die meisten Einsteiger in Sachen Widgets eh ein.

Unterwegs mit dem Huawei P8, Supernacht und Lightpainting im Test

Wer gerne fotografiert und mit dem Huawei P8 liebäugelt, sollte auch darüber nachdenken sich ein kleines Gorillapod zuzulegen. Denn im P8 ist neben einer lichtstarken Linse auch ein RGBW Sensor verbaut. Ergo besteht jeder Pixel neben Rot, Grün und Blau auch aus einem weißen Subpixel. Und dieser Sensor ist in Kombination mit den vielen Nachtmodi gerade dazu prädestiniert Fotos in dunkler Umgebung einzufangen. Aufnahmen werden mit maximal 13 MP gespeichert und der Belichtungsfortschritt kann live auf dem Display verfolgt werden. Damit man in Situationen ohne Stativ aber nicht nur auf innere Ruhe und Frieden vertrauen muss, werkelt im Inneren des P8 ein optischer Bildstabilisator. Bei unserem Testgerät kommt es bei aktiviertem OIS leider zu optischen Verzerrungen, welche besonders bei Videoaufnahmen unangenehm auffallen. Auch andere Tester haben dieses Phänomen zum Teil erlebt. Ob es sich dabei um ein Software oder Hardware seitiges Problem handelt, konnten wir nicht ermitteln. Huawei wird aber in jedem Fall informiert und sorgt hoffentlich für Nachbesserung.

Anhand der obigen Beispiele kann man gut erkennen auf welch unterschiedliche Weise die Langzeitbelichtungsmodi arbeiten. Für kreative Köpfe gibt es also allerhand zu entdecken. Wem das noch nicht genügt, kann zusätzlich, mit der Hilfe von bis zu drei Freunden, im Regisseur-Modus rocken. Mittels WLAN verbindet ihr eure Androiden und gestaltet gemeinsam ein Video mitsamt Positionswechsel, Audioaufnahmen und Hintergrundmusik. Das Koppeln und Durchschalten funktioniert auch mit anderen Herstellern schnell und zuverlässig. Der Host muss aber zwingend ein Huawei sein und die Qualität unterscheidet sich natürlich je nach verbauter Kamera von Client zu Client. Leider ist das Huawei nicht wasserfest, denn zur Verwendung des Regisseurmodus fallen mir gleich mehrere mögliche Szenarien im Wasser ein.

Das folgende Video wurde am Potsdamer Platz in Berlin gedreht.Die sehr ruckartigen Bewegungen habe ich absichtlich vollführt und es läuft auf halber Geschwindigkeit, damit der Verzeichnungseffekt des Stabilisators besser zu erkennen ist. Auch bei ruhigen Handbewegung tritt das Problem auf, wenn auch nicht so stark.

Link+, Einhandbedienung und Knuckle Sense

Des Weiteren hat Huawei dem P8 noch andere nette Features verpasst. Hinter Link+ verbergen sich zwei Systeme, WLAN+ und Signal+. Beide arbeiten, wenn ihr das möchtet, automatisch im Hintergrund und verbessern eure User Experience. WLAN+ erkennt zum einen, ob euer WLAN schlecht ist und ein Wechsel aufs mobile Internet vorzuziehen wäre. Zum anderen verknüpft es Standortdaten mit euren bekannten WLAN Netzen. Dadurch kann das P8 selbsttätig WLAN aktivieren und deaktivieren und fördert die Akkulaufzeit. An dieser Stelle möchte ich anmerken, dass das P8 nur 2,4 GHz beherrscht. Bei einem Kommunikationsspezialisten wie Huawei hätte ich anderes erwartet.
Signal+ spielt seine Stärken vor allem in Randgebieten der Netzabdeckung und beim schnellen Wechseln der Netzmasten, zum Beispiel im ICE, aus. Es soll die Internet. und Sprachqualität optimieren und die Anzahl von Abbrüchen und Netzwerktrennungen reduzieren.

HiSuite

Sehr gut gefällt mir auch die PC-seitige Softwarelösung von Huawei. Mit HiSuite könnt ihr nicht nur Fotos und Videos im- und exportieren, sondern auch Backups erstellen und aufspielen, eure Kontakte, SMS und Apps verwalten.

Huawei HiSuite

Pro & Kontra

Pro Kontra
Design
  • schlanke Form, liegt gut in der Hand
  • hochwertiger Metall Unibody
  • 6,4 mm Dicke 144 Gramm
  • seitlich positionierter Powerbutton
  • MicroSD bis zu 128 GB
  • Monolautsprecher, Ausgabe wird leicht durch Finger gedämmt
  • nicht wasserfest
  • zur Zeit nur 16 GB
Software
  • Ordner und Apps sind schnell organisiert
  • gute Systemapps
  • kaum Bloatware, deinstallierbar
  • Einhandbedienung
  • Knockle Sense
  • Anfängermodus
  • Link+
  • gute Sicherheitsfeatures (Gäste-PIN, Rechteverwaltung)
  • kein Appdrawer
  • kein Wecken mittels Gesten
Kamera
  • optischer Bildstabilisator…
  • interessante Modi für Kreative
  • RGBW Sensor liefert gute Ergebnisse bei Tag und Nacht
  • 2 Farben LED verbessert Farbtemperatur
  • …funktioniert nicht immer einwandfrei
  • zum Teil unübersichtliches Kameramenü
  • kein manueller Modus
  • wird zum Teil sehr heiß
Sonstiges
  • günstiger als andere Geräte dieser Klasse
  • tolle Zubehörideen (e-Ink Cover, Talkband, Touch Plus)
  • kostenloser Huawei Club für erweiterte Garantie
  • FM Radio
  • Energiesparmodie
  • nur 2,4 GHz WLAN
  • kein DUAL-SIM in Deutschland

Ich danke für euer Interesse und hoffe, dass ich euch die Stärken und Schwächen des Huawei P8 nahe bringen konnte. Gerne möchte ich euch zum Abschluss noch einige Bilder vom HandsOn Event aus Düsseldorf präsentieren. Doch muss ich zuvor auch noch das Wort an das Team von Huawei richten. Ihr habt euch an diesem Wochenende wirklich ins Zeug gelegt. Und so wurde diese Produktvorstellung vor allem durch euer Engagement und die persönliche Betreuung zu einer der besten, an denen ich bis jetzt teilhaben durfte. Zum nächsten Mal werde ich mir Asphalt 8 etwas näher anschauen. Die Schmach vom letzten Mal soll nicht ungesühnt bleiben 😉 Natürlich möchte ich nicht Mathias von online-blogger.de, Angelique vom Mackencheck, Frank von Basic Tutorials und all die anderen Blogger und Tester unerwähnt lassen. Alleine wäre es nur halb so schön geworden. Danke! Und nun zu den Bildern 🙂

0 Kommentare

  • Egon

    will ich nicht haben. Grund: Nur Mono-Lautsprecher, Schwierigkeiten bei W-Lan-Verbindungsaufbau. Telefonfunktion leise und für die Gegenseite undeutlich.

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