Kinopus

Feuchtgebiete

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Ehrlich gesagt wusste ich nicht so recht, was ich von diesem Film halten soll. Freunde hatten bereits das Buch gelesen und auch die Presse war geteilter Meinung was Charlotte Roches Roman “Feuchtgebiete” betrifft. Ich kannte lediglich einige Auszüge aus Fernsehen und Bemerkungen untereinander.

Doch Neugier und ein Trailer, der weiteres Interesse wecken konnte, trieben mich heute ins Kino. Dabei fällt im gesamten Film auf, der Zuschauer benötigt einen starken Magen. Viele Körperflüssigkeiten und detaillierte Zweckentfremdung von Gemüse, Grillzange und Co. lassen der Phantasie freien Lauf. Helen Memel (Carla Juri), 18 Jahre alt, ist eine “gestörte” junge Frau, die stark unter der fehlenden Liebe ihrer Eltern leidet. Sie lechzt nach deren Aufmerksamkeit und um das Fehlen dieser zu kompensieren, sucht sie ihr Glück in Sex, Masturbation und experimentiert mit der Notwendigkeit von Hygiene. Nach einer unglücklichen Intimrasur landet Helen im Krankenhaus und der Zuschauer darf  ihr ganzes Wesen kennen lernen. Durch die sehr gute Darstellung von Carla Juri, die an vielen, sehr intimen Stellen viel Mut zur Schaustellung bewiesen hat, kann man sich sehr gut in Helen hinein versetzten. Auch die direkte und konsequente Umsetzung der Buchvorlage durch Regisseur David Wnendt erzeugt einen überraschend tiefgründigen Film voller Humor und Charm.

Ein großes Lob an eine mutige Hauptdarstellerin und die gelungene Umsetzung einer guten Geschichte! Ein für mich sehr sehenswerter Film. Ab dem 22.August im deutschen Kino.

0 Kommentare

  • so,...und nun?

    Huhu :-)!

    Ich kenne das Buch sowie das Hörbuch und ich werde mir auch früher oder später den Film ansehen.
    Es ist mal wieder ein “du liebst es oder du hasst es”Werk – eine Grauzone gibt es nicht ;-).

    Man muss den “Humor” und die Message verstehen (können und in erster Linie wollen) – sonst ekelt man sich bis ins unermessliche hehe.

    Liebe Grüße!
    Dani

    • Matzerotti

      Hallo Dani,

      ja da stimme ich dir voll zu. Der Regisseur geht auch ein wenig auf die Leute, die sich mit Worten wie “widerwärtig” und dergleichen äußern, mit ein. Aber ich denke, wenn man sich das Buch oder den Film bis zum Ende genehmigt und nicht ein vorschnelles Urteil fällt, die Botschaft versteht.

      LG Matzerotti

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