Produkttest,  Wohnzimmer

Philips Android TV getestet

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Vor zwei Wochen haben wir unseren häufig belächelten 32 Zoll großen Fernseher von der Wand montiert und durch unser aktuelles Testgerät von Philips ausgetauscht. 48 Zoll, 3D Funktionalität, Philips Ambilight und Android. Das alles verpackt in einem schnittigen Design weckten zu Anfang eine Menge Erwartungen. Doch nicht alle konnten erfüllt werden.

Philips Android TV (13 von 18)

Erste Schritte mit dem Philips Android TV

Der Aufbau des Philips TV ist schnell erledigt, sollte aber am besten zu zweit erfolgen. Die Anschlüsse sind gut zu erreichen und eine kurze Anleitung hilft, wenn man sich beim Einrichten nicht gut auskennt. Nach dem ersten Einschalten läuft alles schnell und unkompliziert ab. Sowohl Sendersuche, Netzwerkanbindung und Bild- und Toneinstellungen sind schnell abgeschlossen. Einführungsvideos helfen beim Einstieg in Gesten- und Sprachsteuerung. Über die blaue Taste erreicht man jederzeit eine übersichtliche Hilfe. Um den vollen Funktionsumfang nutzen zu können, ist es erforderlich den Fernseher mit einem Google Account zu verknüpfen.

Bildqualität

An der Bildqualität können wir kaum etwas aussetzen. Die FullHD Auflösung auf 48 Zoll ist ausreichend, die Farbwerte sind ordentlich und bieten ein sattes Schwarz. Wischeffekte oder Dopplungen bei Bewegungen und Artefakte treten beim Philips Android TV kaum auf. Sowohl SD als auch HD Material werden sehr gut dargestellt. Je nach persönlichem Geschmack können dabei verschiedene Features Farbwerte, Kontrast und Schärfe verschlimmbessern. Denn wenn man es mit diesen zu gut meint, kommt es zu dieser für Daily Soaps typischen übertriebenen Scharfzeichnung. Und auch Artefakte treten dann bei innerhalb bewegter gleichmäßiger Muster häufig auf.

3D – Shutter kann auch leicht und bequem sein

Auch in puncto 3D-Darstellung kann der Philips überzeugen. Beim 48PFS8159/12 wird auf aktive Shutter-Technik gesetzt und im Lieferumfang sind 2 3D-Brillen enthalten. 3D-Material wird zuverlässig erkannt und der Wechsel erfolgt selbstständig in den richtigen 3D-Modus. Auch das Konvertieren von 2D SD und HD Material egal aus welcher Quelle liefert ein scharfes und detailreiches Bild. Lediglich am Rand Sitzende werden verstärkt Ghosting Effekte wahrnehmen. Auch die mitgelieferten Brillen wissen zu gefallen. Trotz Shutter-Technik sind diese leicht und bequem. Leider hat es Philips vorgezogen auf Knopfzellen zu setzen anstatt einen aufladbaren Akku einzubauen.

Tonqualität

Ich würde mich nicht unbedingt in die Gruppe der Audiophilen kategorisieren. Dennoch habe ich eine gewisse Anspruchshaltung beim Genuss von Musik und Filmen. DVD, Blu Ray und auch Fernsehanstalten oder Streamingportale liefern mittlerweile so potente Audiosignale, die ein Fernseher meist nicht annähernd ausnutzen kann. Die flache Bauweise und super schlanke Rahmen bieten kaum Platz für Lautsprecher und stellen auch keinen adäquaten Resonanzkörper dar. Auf unseren A/V-Receiver haben wir während der Testphase verzichtet. Am Ende kann ich sagen, dass die 15 und 2 mal 7,5 Watt dem Philips TV einen passablen Klang verleihen. Dieser ist weder blechern noch auf bestimmte Frequenzbereiche reduziert. Eine echte Alternative zu 5.1 geschweige denn größeren Systemen stellt die fernsehseitige Soundverteilung natürlich nicht dar.

Bluetooth-FB, Zeige- Gesten- und Sprachsteuerung und TV Remote App

Der Philips Fernseher lässt sich eigentlich auf jede erdenkliche Art und Weise ansteuern. Deshalb spricht Philips auch von einer besonders Smarten Interaktion. Die Fernbedienung liegt super in der Hand, das Tastenlayout ist durchdacht und schnell gelernt. Auf der Unterseite besitzt die Fernbedienung eine vollwertige Tastatur, leider nur im Qwerty-Layout. Fast alle Tasten haben eine zweite Fn-Funktion, die Zugriff auf die meisten Sonderzeichen bieten. Die Eingabe von Suchwörtern, Internetadressen oder Passwörtern geht damit, dank der 2 Daumen Aufteilung, sehr flott. Da nicht alle Sonderzeichen auf der Fernbedienung zu finden sind, muss, wer besonders ausgefeilte Passwörter verwendet, bei der Eingabe auf die Bildschirmtastatur wechseln. Wenn man den Daumen auf der OK-Taste liegen lässt und die Fernbedienung schüttelt, erscheint ein Pfeil. Diesen kann man ähnlich zur Wii mit der Fernbedienung steuern. Das funktioniert zwar und hilft zum Beispiel beim Blättern auf Internetseiten, ist aber manches Mal zu sensibel. Beim Installieren von Apps habe ich auch schon zur Remote App gewechselt um endlich diesen verflixten Okay Button zu treffen.

Mittels integrierter Sprachsteuerung kann man Apps starten, direkt zu bestimmten YouTube Kanälen gehen, den Sender wechseln oder im Internet suchen. Das erfordert aber speziell am Anfang eine gewisse Portion Geduld. Die kurze Einführung hilft zwar etwas, aber eine Liste aller wichtigen Befehle wäre wünschenswert. So reagiert der Fernseher auf Ansage eines Senders nicht immer identisch. Mal wird die Internetsuche geöffnet oder das Programm gewechselt. Mein Tipp an dieser Stelle: Bei einem Kanalwechsel immer das Schlüsselwort Kanal anführen.

Ausstattung

In Sachen Ausstattung hat Philips ihrem ersten Androiden gut versorgt. 4-seitiges Ambilight mit hue Funktionalität, 802.11n Wi-Fi, LAN, Twintuner für DVB-T/T2/C/S/S2, 4x HDMI, 3x USB 2.0, Kamera für Gestensteuerung und Videotelefonie und der Lichtsensor lassen fast keine Wünsche offen. Unter der Haube werkelt ein 4 Kern Prozessor mit Android 4.2.2 (Jelly Bean). Die knapp bemessene Speicherkapazität von 1,6 GB für zusätzliche Apps kann zwar schnell knapp werden, aber mittels USB Speicher erweitert werden. Das vierseitige Ambilight ist eine Bereicherung für jeden Film- und Videospieleabend und mit der Funktion Lounge Light kann man auch für die richtige Stimmung beim Abendessen oder einer Party sorgen. Wer gerne Sendungen aufnimmt oder pausiert wird sich über den Twintuner freuen, Festplatte anschließen, Formatieren, Fertig. Was ich mir für zukünftige Modelle wünsche, ist eine Möglichkeit 2,5 Zoll Festplatten einzubauen. Bei einer Installation an der Wand wird es schwierig den Fernseher mit einer Festplatte zu koppeln und diese geeignet zu verstauen.

Android TV

Softwareseitig setzt Philips auf Googles Android TV. Dadurch hat man Zugriff auf eine größere Zahl speziell für Android TV entwickelter Apps. Obwohl dieses Apps speziell für Android TV ausgewiesen wurden, konnte ich nur 9 Apps installieren und auch nicht alle liefen fehlerfrei. Zusätzlich sind bereits einige Apps installiert und es lassen sich auch Apps installieren, die man bereits vom Smartphone kennt. Alles in allem funktioniert das ganze weniger gut als von mir erhofft. Man hat zwar dank der übersichtlichen Struktur schnellen Zugriff auf Mediatheken, Aufnahmen und Apps wie MX Player oder TuneIn potenzieren die Möglichkeiten. Doch viel zu häufig bleibt man als Nutzer auf der Strecke. Ich weiß nicht, ob Android TV noch nicht ausgereift ist, Apps schlecht programmiert wurden oder der Fehler auf Seiten Philips zu suchen ist. Doch schon alleine der Einstieg ist sehr anstrengend. Das Sortieren der Apps kostet viel Zeit und lässt sich nicht so leicht und intuitiv wie auf dem Smartphone umsetzen. Anstatt andere Verknüpfungen automatisch zu verschieben, muss man erst Platz schaffen, wenn man seine Favoriten auf dem oberen Appscreen positionieren möchte. Eine Möglichkeit APPs zu gruppieren würde da auch schon helfen. Dazu hängt der Fernseher gerne beim Ausführen neuer Befehle und reagiert mal hier und da nicht auf Eingaben.

Pro & Kontra

Pro Kontra
Design
  • schlanke Form, dünner Rahmen
  • schnelle Montage
  • Kamera versenkbar
  • Fernbedienung beidseitig
  • 4-seitiges Ambilight
  • kein Rahmen für HDD
  • lässt sich leicht biegen
  • Fernbedienung nur QWERTY bzw. AZERTY Layout
Software
  • schnelle Ersteinrichtung
  • integrierte Bedienungsanleitung
  • Gestensteuerung
  • Sprachsteuerung
  • klare Menüstrukturierung
  • Aufnahmefunktion Time-Shift
  • App bietet viele Möglichkeiten
  • häufige Aussetzer
  • Sprachsteuerung leider nur über Fernbedienung
  • größter Teil der speziellen Android TV
    Apps nicht installierbar
Bild und Ton
  • sehr scharfes Bild
  • gutes Upscaling
  • 2D -> 3D Konvertierung
  • passabler Sound
  • 3D Blickwinkel abhängig (Ghosting)
Sonstiges
  • 2,4 und 5GHz WLAN
  • Twintuner
  • 4 HDMI Anschlüsse
  • 3 USB 2.0
  • Shutterbrillen sehr leicht und bequem
  • Lichtsensor
  • Shutterbrillen ohne Akku
  • integrierter Speicher für Apps schnell voll
  • hoher UVP 1049€

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